Anwälte Kompetenzen Veranstaltungen Nachrichten Karriere Infoportal EN

Erfahrungsbericht zum Frühjahrspraktikum bei Kapellmann in Brüssel

28. Mai 2025

Unser Brüsseler Büro bietet angehenden Juristinnen und Juristen die Möglichkeit, EU-Recht und Kartellrecht dort kennenzulernen, wo es verhandelt wird – unmittelbar und praxisnah. 
 

Maximilian Maurer erzählt von einer Zeit, in der er viel gelernt hat – fachlich wie menschlich. Ein starkes Team, ehrlicher Austausch und eine Atmosphäre, in der man sich einfach wohlfühlt.
 

Um meine Zeit bis zur Bekanntgabe der noch ausstehenden Examensnoten sinnvoll zu überbrücken, entschied ich mich für ein Praktikum bei Kapellmann in Brüssel. Mit der Zusage dieses Praktikums stieg auf der einen Seite die Vorfreude – zugleich machten sich jedoch auch einige Zweifel breit: Ein Praktikum im Ausland, in einer solch renommierten Kanzlei, und das ohne größere Praxiserfahrung… 

Rückblickend kann ich sagen: Die Zweifel waren absolut unbegründet. Ich habe eine wunderbare Zeit verbracht, viele neue Erfahrungen gesammelt und wertvolle Einblicke in die Arbeit einer international tätigen Wirtschaftskanzlei erhalten.

Das Kapellmann-Büro in Brüssel bietet Platz für drei Praktikanten und Referendare. Die Praktikanten und Referendare werden dabei nicht – wie bei anderen Kanzleien häufig üblich – nur von einem oder zwei Associates betreut, sondern unterstützen das gesamte Team. Jeder der Anwälte greift immer wieder für anstehende Aufgaben auf die Unterstützung der Referendare und Praktikanten zurück. Dies führte dazu, dass ich in eine Vielzahl unterschiedlicher Verfahren aus den verschiedensten Bereichen des Europarechts eingebunden wurde. 

Man begleitet die Anwälte im Arbeitsalltag, nimmt an Besprechungen teil und erhält so einen sehr genauen Einblick in deren Tätigkeit. Viel gelernt habe ich insbesondere bei der gutachterlichen Bearbeitung von Fragestellungen, die für die Schriftsätze der Anwälte von Bedeutung waren. Hierbei erhielt ich stets umfangreiches Feedback, und eine gemeinsame Besprechung der Verbesserungsvorschläge oder meiner Rückfragen war jederzeit unproblematisch möglich. Spannend war für mich auch, durch das Korrekturlesen von Klageschriften und sonstigen Schriftsätzen zu sehen, wie diese aufgebaut werden und wie man präzise argumentiert, um die Umfangsbeschränkungen der Schriftsätze vor den Unionsgerichten einzuhalten.

Zudem wird alle zwei Wochen eine Online-Fortbildung mit den Praktikanten und Referendaren der anderen Kapellmann-Standorte angeboten, in deren Rahmen man sich in spezifischen Bereichen des Kartell- und EU-Rechts weiterbilden kann.

Ergänzend dazu haben sich auch meine Englischkenntnisse in Brüssel verbessert. Zum einen aufgrund der privaten Kontakte vor Ort mit anderen Praktikanten aus aller Welt, zum anderen aber auch durch die Arbeit bei Kapellmann. Je nach Verfahren müssen dort Schriftsätze nämlich auf Englisch vor den Unionsgerichten eingereicht werden, die es ebenso zu bearbeiten gilt. Die beteiligten Anwälte begegneten dabei etwaigen Unsicherheiten bei Fachbegriffen oder Formulierungen jedoch stets mit großer Rücksichtnahme und Geduld.

Neben der fachlichen Arbeit habe ich auch auf persönlicher Ebene ausschließlich positive Erfahrungen mit dem Team vor Ort gemacht. Alle Beteiligten waren sehr offen und begegneten mir und den anderen Praktikantinnen mit großer Freundlichkeit und Respekt. Zu Beginn wurde bei einem gemeinsamen Essen das Eis gebrochen, und fortan gingen wir regelmäßig in der Mittagspause gemeinsam auf die übliche „Sandwichrunde“ – stets begleitet von netten Gesprächen und viel Gelächter. Dabei hatte ich nie den Eindruck, dass zwischen Partnern, Associates, Referendaren und Praktikanten Unterschiede gemacht wurden. Im Gegenteil: Ich fühlte mich als vollwertiges Teammitglied und war positiv überrascht, wie viel Zeit sich alle für mich nahmen.

Auch in Phasen mit erhöhtem Arbeitsaufkommen und Termindruck blieb die Atmosphäre unterstützend und rücksichtsvoll. Ich konnte jederzeit Fragen stellen und erhielt stets ausführliche sowie respektvolle Antworten. Dabei war es besonders wichtig, die übertragenen Aufgaben sorgfältig und mit Verständnis zu bearbeiten – lieber mit etwas mehr Zeit als unter unnötigem Druck.

Auch bei Veranstaltungen außerhalb des Kanzleialltags waren wir Praktikanten stets eingeplant, zum Beispiel bei einem Termin in der Vertretung des Landes Rheinland-Pfalz mit einer Podiumsdiskussion. Im Rahmen solcher Termine ist das Team noch enger zusammengewachsen, und die persönlichen Beziehungen zu den anderen Mitarbeitenden haben sich weiter vertieft.

Nicht zuletzt haben auch meine Mitpraktikantinnen das Praktikum besonders gemacht. Wir kamen aus Saarbrücken, Würzburg und Halle – und damit von ganz unterschiedlichen Universitäten in Deutschland. Da wir uns zu dritt ein großes gemeinsames Büro teilten, konnten wir uns bei kleineren Fragen jederzeit gegenseitig unterstützen und haben uns schließlich auch außerhalb der Kanzlei regelmäßig getroffen und Freundschaften geschlossen.

Am Ende bleibt mir nur, mich für eine äußerst lehrreiche und schöne Zeit zu bedanken und jedem zu empfehlen, diese Erfahrung ebenfalls zu machen. Ich werde an meine Zeit in Brüssel bei Kapellmann immer gerne zurückdenken und mit Sicherheit in Zukunft noch häufig davon profitieren.

Jetzt bewerben

Zurück

Ansprechpartnerin für Medienanfragen

Jennifer Wagener
Jennifer Wagener

Leitung Marketing, Business Development & Kommunikation